im deutschlandfunk gibt es neben dem täglichen gedicht einen schülerwettbewerb: jeden monat wird ein thema vorgegeben, zu dem man ein gedicht einreichen kann. ich blätterte durch die prämierten, publizierten beiträge und fand den namen e. k.s – die junge dame aus bulgarien, die vor zwei jahren an der sommerakademie in papenburg teilnahm. ich lief einmal hinter ihr und hörte, wie ein gedachter journalist ihr komplimente machte wegen ihrer veröffentlichungen. zweierlei kam mir in den sinn: so warst du auch, als du so alt warst wie er. und: die ist zehn jahre jünger als du und hat schon ihre ersten erzählungen und bücher veröffentlicht. ach gib’s doch auf … aber ich kann nicht. und ich will auch nicht. ein schreibtisch, von dem man wochenlang nicht fortgehen kann, nicht so sehr, weil einen die witterung zum bleiben zwingt, als vielmehr weil man nicht von ihm fortgehen möchte und nicht von ihm fortgehen muss, um irgendwo zu antichambrieren.

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