günter kunert berichtet davon, dass er seit mehr als zwei jahrzehnten an seinem „big book“ schreibe, einer sammlung von mittlerweile fünftausend texten (erinnerungen, reflexionen, kommentare), die zweifelsohne niemand lesen wolle – aber ihm genüge es, wenn er sie beim schreiben lese (http://www.youtube.com/watch?v=ctW_smwugBI, letzter zugriff: 21.08.09). – in gewisser weise kann man diese zeilen demnach auch als „big book“, als mein „big book“ bezeichnen: erinnerungen, kommentare, reflexionen, (selbstethnografische) beobachtungen, …, die ebenso in ihrer ganzen fülle niemand lesen möchte, ja niemand lesen kann. aber auch mir genügt es, wenn ich sie beim schreiben lese und gelegentlich darin schmökern kann. der mut, der aus den eigenen texten strömt, sozusagen. kunert spricht, wenn ich es recht erinnere, an einer stelle auch einmal vom schreiben als selbsttherapie. – kunert ist auch so ein früher weg-gefährte: seine bücher haben mich einige jahre begleitet und mir neue möglichkeiten der gestaltung und des ausdrucks eröffnet. ich erinnere mich (erinnere mich!), wie ich vor zehn jahren seine erinnerungen las und mir jemand dabei zuraunte, „erwachsenenspiele“ seien doch nichts für mich … (erwachsenenspiele. erinnerungen, münchen 1997).

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