geträumt: eine versammlung junger leute, möbel und raum wirken wie ein großer speisesaal einer ddr-werks- oder behördenkantine. viele junge leute sitzen auf den abgewetzten, kunstlederbezogenen stühlen, aus denen an den kanten der sitzflächen und rückenlehnen die schwefelgelbe schaumstoffbepolsterung quillt. alle scheinen auf ein ereignis zu warten. eine junge frau wird gefragt, ob sie mit ihm gehen will. offenbar ist allen klar, wer damit gemeint ist. sie hat ein fröhliches wesen, sie ist sehr dünn, sie trägt ein schwarzes t-shirt und schwarze, enganliegende hosen. sie scheint von der frage überrascht zu sein, wird rot und verbirgt ihr gesicht in den händen, während sie aufsteht und erleichtert ja sagt. (vielleicht hat sie die geste einer zweitklassigen amerikanischen jugend-fernsehserie abgeschaut). jubel und applaus brechen aus. ein junger mann, lange schwarze haare, ebenso dünn wie sie und ebenso schwarz und enganliegend gekleidet, geht auf sie zu, beide umarmen sich. ich weiß nicht, ob ich am rand stehe und die szenerie beobachte oder aus einer art kameraauge heraus. ich wundere mich jedenfalls über den merkwürdigen umstand, dass sich zuletzt doch immer die passenden pärchen finden. auch wenn die beiden in ihrer dünnheit und schwarzen bekleidung nicht ganz normal wirken, liegt eine unerschütterliche gewissheit in der luft, nicht nur dass sie sich zutiefst mögen und schätzen, sondern auch dass sie gemeinsam ihr leben verbringen werden, zwar unspektakulär in jede hinsicht, aber ohne verletzungen zu erleiden und zu verüben – und das ist gemessen einmal an ihrer außergewöhnlichen dünnheit und schwarzen kleidung und einmal an den gewöhnlichen verläufen von liebesverhältnissen schon wieder überaus spektakulär.
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zutiefst berührt bin ich vom diesem traum/text. einander ohne verletzungen durchs leben zu begleiten scheint mir angesichts unserer verdrehten selbstbezogenheit und unseres kampfes um unsere sogenannte unabhängigkeit kaum möglich. vielleicht nach ein paar jahrzehnten ausbildung in zwischenmenschlichen belangen, vielleicht finden wir dann zu unseren wahren bedürfnisse und müssen den anderen / die andere nicht mehr als wundsalbe für all unsere zu-kurz-gekommen-heiten verwenden… auf diesen tag freue ich mich… ich strebe ihn an, seit ich denken kann…