der literaturwissenschaftler george steiner wird im deutschlandfunk anlässlich seines 80. geburtstages zitiert: „stärker als jeder andere akt der zeugenschaft sprechen literatur und kunst von den widersetzlichkeiten des undurchdringlichen, des fremden, auf das wir im labyrinth der intimität stoßen. sie sprechen vom minotaurus im herzen der liebe, von verwandtschaft, von höchstem zutrauen. der verfasser erläutert: „ein wunderbar altmodisches konzept. es setzt voraus vertrauen ins fremde, es ist ein lob der nachbarschaft, es meint den versuch, das eigene im fremden zu erkennen – und umgekehrt. große dichtung, sagt steiner, ist belebt von den ritualen des wiedererkennens, und heimat kann er sich insofern nur vorstellen als kritische masse von erinnerungen – und als ort des schweigens (…)“ (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/952775/ [letzter zugriff: 27.04.09]). – wie gesagt: heimat ist ein emotionsteppich (neo rauch), ein dichtes gewebe von gefundenem und erfundenem, das über eine bestimmte landschaft gelegt wird, new york city, die krim – oder eben das erzgebirge.

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