geträumt: ich sei eine art autor, der sich als detektiv betätigt; eine frau mit kleinem kind wird bedroht, ich finde vergraben riesiege negative, die beide beim spazieren zeigen, vermutlich vom täter angefertigt. später sehe ich, wie der vermeintliche täter, ein junger mann, schlaksig gekleidet, mit seiner freundin in einem leicht abschüssigen garten zu grillen beginnt, sie trägt vier rohe bratwürste und eine flasche ketschup in der hand, er läuft lustiges erzählend hinterdrein – ein erpresser ganz privat.
gegen neun auf, um einen fichtenbaum am andern ufer zu fällen. in der nachbetrachtung zum großen wintersturm kyrill im januar hieß es, langfristig müssten die deutschen die nadelbäume in den vorgärten durch strauch- und laubgehölze ersetzen, die starken stürmen besser widerstand leisteten. einige betrachtungen angesichts der gefallenen fichte angestellt. eigentlich tut es mir um jeden baum leid, einmal wegen der mengen kohlenstoff, die er noch hätte binden können (ich erleide die gegenwärtige hysterie wie jeden massenwahn selbstverständlich mit), vor allem aber grundsätzlich: da bereitete er sich auf ein weiteres jahr vor, sog sich mit wasser voll, um alsbald neue triebe zu entwickeln, und dann kommt einfach wer mit einer säge und macht ihm einen, ja: den letzten strich durch die rechnung. alles zu bedauern, ein übermaß an rücksicht – nicht geeignet für ein wirtschaftsunternehmen oder gar eine wirtschaftsberatung, aber möglicherweise ein wenig talentiert für gedichte. so hilft und rettet man niemanden. und rettet und hilft zugleich unmittelbar. die jahresringe ergaben ein alter von cirka siebenzig jahren und wiesen eine wachstumskrise in den siebziger und achtziger jahren auf: die zunehmende luftverschmutzung in der spätphase der ddr – tschechenluft, wie man im erzgebirge sagt. den ganzen tag mit dem holzeinschlag beschäftigt, so dass ich abends zu nichts anderem mehr antrieb hatte, zu allem unglück trank ich noch ein halbes bier und war dadurch vollends erschöpft.