viertel vor acht nach chemnitz; im schlossbergmuseum (auf anhieb gefunden, zwar dank karte und beschilderung, aber immerhin!) „chemnitz und die region im dreißigjährigen krieg“ von halb zehn bis halb sechs. hauptsächlich interessiertes laienpublikum (seniorenstudenten …); gelegentlich meldete ich mich zu wort und konnte zu meinem erstaunen recht lebhaft, glaubwürdig und eloquent (ha, eloquenz, unsterbliche du …!) zu einzelnen aspekten stellung nehmen, das publikum drehte sich um, die referenten gaben mir weitgehend recht. eine derartige fremdbestätigung erfuhr ich seit langer zeit zum ersten mal wieder; dementsprechend munter und ermutigt fühlte ich mich. ich kann nicht recht beurteilen, ob ich freilich gegenüber dem granden der sächsischen sozialgeschichte, s. b. zu wenig respekt entgegengebracht habe, als er in scheinbar alter manier zwischen rechtschaffenen armen untertanen und böser obrigkeit unterschied und den krieg als motor des widerstandsgeistes beim gemeinen mann interpretierte (man kann das ja auch anders sehen). aber nur keine falsche autoritätengläubigkeit. (mir fiel ein, wie u. meine frage bei der lesung von ingo schulze einschätzte: man habe den eindruck, als sei das gar nicht ich, der da spreche, meine fragen wirkten fremd-gekünstelt.) zu tagungen fahren, redebeiträge liefern zur verhinderung von schwermut und depression. — interessant für eine bearbeitung à la kluge: die unangenehme figur des chemnitzer amtsschössers paulus drechsel.

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