wenn ich mit dem rad durch leipzig fahre, wenn es mühsam geht und die luft von abgasen erfüllt ist, frage ich mich, warum ich das eigentlich tue und nicht etwa mit der straßenbahn oder gar dem eigenen kraftwagen fahre. bei einem derartigen selbstquälen sieht man am ende den lohn für die mühen, man hat das ziel erreicht. und ganz abgesehen davon, in der logik der bergpredigt, nimmt man lieber eine mögliche lungenerkrankung in kauf als … nun nicht gerade eine überflüssige erhöhung der eigenen kohlendioxidbilanz, so stark sollte man sich von der neuen meistererzählung nicht disziplinieren lassen, aber eine überflüssige, kaum zu rechtfertigende erhöhung der eigenen energiebilanz. denn mit welchem recht (außer dass ich es eben tun könnte) gestatte ich mir die annehmlichkeit, vielleicht zwei-drei kilometer durch leipzig statt mit dem rad mit dem auto zu fahren, wenn die antipoden zwanzig-dreißig kilometer zum brunnen und zur schule laufen – und sich darüber noch freuen. das radfahren sozusagen als beitrag zur gerechtigkeit auf der welt. lachhaft. außerdem ist es ja nicht ausgemacht, dass gelegentliches Einatmen von abgasen bei gleichzeitiger körperlicher betägigung (eben das radfahren im großstädtischen verkehr) tatsächlich eine schlechtere lebenserwartung bedeutet als die alternative verwendung von geschlossenen verkehrsmitteln, bei deren benutzung man weniger schadstoffe inhaliert, sich dafür aber auch weniger anstrengt … – naja, alles so geschwafel, das einem beim radfahren in den sinn kommt, das dabei gut klingt, aber bei der tatsächlichen niederschrift doch sehr dürftig wirkt.

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