beim kopieren eine gruppe von drei blondinen, darunter eine, mit einem bündel kopien unterm arm, nicht sehr groß, aber auch nicht sehr zartgliedrig; eine frau im kleinformat, dachte ich zunächst, aber dann wurde mir bewusst: weder sie noch ich waren um die fünfzehn, sondern zehn jahre älter, mindestens. eine erotische möglichkeit am wegesrand, von denen es wohl tausend gibt, von denen man vielleicht auf ein dutzend aufmerksam wird – und das ist es dann auch. der garten der sich verzweigenden pfade – und ich setze mich auf die parkbank. und worüber beklagst du dich dann? – was mag sie zu erzählen haben? für einen augenblick blitzte die vorstellung auf, mit ihr das leben zu verbringen: kinder, stadtwohnung, bücher, promotion, lesereisen, viel hektik und dennoch eine innige zuneigung … das sind eben so wunschträume. wunschträume eines kleinbürgerlichen kleinintellektuellen. aber wenigstens herausfinden, wie sie heißt, was es mit ihr auf sich hat und eine freundschaftliche beziehung etablieren. nichts, nichts. ein vorübergehn, kopien unterm arm.
das klosterartige an kempowskis haus kreienhoop: einen vierseitenhof innen und außen mit einem umlaufgang ergänzen, nach süden große fenster, nach norden kleine, steinplatten und gekalkte wände. das haus voller bücher, ein brennofen, eine druckerpresse, eine dunkelkammer, draußen ein obst-, gemüse- und kräutergarten … man bräuchte das gebäude, das gelände gar nicht mehr verlassen, nur noch schlafen und werkeln, ohne an die zeit denken zu müssen und irgenwann einmal sterben …