nachdem ich noch eine weile im bett herumgelegen hatte, stand ich auf, stieg sozusagen in die welt hinab, setzte mich an den schreibtisch und beschrieb mehrere seiten im notizbuch. flash, würde s. das wohl nennen.
woher kommen nur die gedanken; wie entstehen bilder und einfälle? – was ist das überhaupt: ein gedanke? — ein bild von einer kabeltrommel tauchte auf, und mir war plötzlich klar, der sicherungskasten daheim soll versetzt werden – alles lang besprochen und geplant, so schien es mir. ein bild taucht auf und sofort ist es in einen bezugsrahmen gesetzt. aber nichts von alledem, nur das bild der kabeltrommel, woher auch immer. – so gehen unsere gedanken und vermutlich auch unsere erinnerungen. der versuch, sinn darin zu lesen, ist unrealistisch. das ist der sinnstiftungs-mechanismus. – wer wollte freilich so eine geschichte lesen, ungeordnet und bezugslos?
wenn ich tatsächlich all das täte, was ich zu tun vorgebe, müsste ich rotieren wie eine kreissäge (der alte witz: „arme und beine bilden eine rotierende scheibe.“), alles, was mir nahe käme, würde zerfetzt. alles scherben, was ich fasse … die gefahr besteht nun nicht, aber trotzdem nähert sich mir niemand. ach, dir geht es so schlecht, du armer, vergessener kaczynski-drilling. schon vergessen, du wolltest es doch so: ganz für dich alleine sein in deiner kammer. – gewiss, doch wenn der wolf der einsamkeit lauert und mich zu verschlingen droht, ist die einzige rettung, eine frau anrufen können und fragen: darf ich vorbeikommen, ich bin allein und halte’s grade nicht mehr aus.
es gibt kein endgültiges urteil über einen menschen, weil jeder einzelne in seinem urteil über einen andern eingeschlossen ist. so kann man nur immer zustimmen. – aber ich kann mich nicht einmal zu einem urteil probehalber aufraffen, mindestens drei habe ich, die ineinanderfließen. immer fehlen mir die richtigen worte, als sollte ich etwas zeichnen, und es gelänge mir nur ein unförmiger fleck oder beim modellieren ein grober klumpen.
wenn ich in meinem sessel sitze und einzuschlafen versuche, fallen mir viele hübsche sätze ein, aber die begeisterung darüber ist kleiner als die angst vor jener art müdigkeit, der man nicht mehr nachgeben kann und einschlafen.