im radio wird von einem deutschen singersongwriter gesagt, wie heute ein liedermacher genannt wird, er habe abseitige ideen. – wenn man etwas von meinen gedanken sagen kann, dann wohl, dass sie abseitig sind. denke ich doch … aus wie vielen gewöhnlichen gedanken entsteht ein abseitiger gedanke, wie viele abseitige gedanken sind notwendig? bringt die menge tatsächlich à la longue einen umschwung im gehalt? – alles pechblende.

du kannst einem känguruh das springen nicht verbieten – und eine schildkröte nicht dazu zwingen.

beruhigung und die klärung des kopfes durch längere lektüre von alexander kluge: die lücke, die der teufel lässt. nimm dir doch einmal zwei stunden für dich am wochenende, riet mir am freitag eine hübsche frau, und wer bin ich, dass ich die ratschläge einer hübschen frau in den wind schlüge? es wurden dann jedoch mehr als zwei stunden. – das problem ist auch nicht so sehr die beschäftigung mit all den dingen, ich hasse sie nicht, ganz im gegenteil, aber es ist doch ärgerlich, wenn man von unorientierten menschen ewig lange aufgehalten wird. man ist jedoch ein freundlicher, netter mensch und fährt niemandem übern mund – oder: was man an externen kosten scheut (streit), muss man an internen zusetzen (sich ärgern).

ich dachte daran, wie einfach es wäre, sich täglich acht, zehn, zwölf stunden an den schreibtisch zu setzen (sit down and start up …) oder ans stehpult zu stellen und zu arbeiten, wenn die einfälle nur kämen. es ist wie beim denken, mir scheint, es arbeitete sich leichter, wenn ich schneller zu denken vermöchte; es ist indes wohl nur fleiß, disziplin, … zuletzt: überzeugung, das richtige zu tun. wie überall und allezeit. ich habe mittlerweile jedoch das gefühl, es sei das richtige, was ich tue.

gelegentlich blitzt hoffnung auf, dass die strategie gelingen könnte, mit den projekten zum universitätsjubiläum mich selber aus dem sumpf zu ziehen. siehe: du kannst dinge bewegen. – mir hat jahrelang diese überzeugung gefehlt – wie wollte ich da auch nur eine aufgabe übernehmen. es stimmt schon: labore laudem laude laborem.

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Eine Antwort zu

  1. Träumerei sagt:

    die problematik der externen und internen kosten ist mir auch nur allzu geläufig (tolle formulierung übrigens) und es wäre für das eigene wohl sicher nicht abträglich, öfter mal ernsthaft kontra zu geben und zu protestieren, wenn einem etwas nicht passt.

    aber akute konfliktscheuheit führt immer wieder dazu, dass man diese kämpfe dann innerlich mit sich selbst austrägt, wo keiner sie sehen, wobei man von keinem unterstützt werden kann.

    wie erlangt man ein gesundes maß an diplomatie? ich bewundere die menschen, denen dies augenscheinlich mühelos gelingt.

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