beim erwachen die erkenntnis: eine schildkröte müsste eigentlich panzerkröte heißen, denn sie trägt ja keinen schild, sondern eben einen panzer.
es gibt eine vorlesungsreihe, die sich mit zahlen und mathematik beschäftigt: kopf oder zahl. – als satyrspiel dazu könnte man sich vorstellen: zopf oder kahl. zur kulturgeschichte der frisur.
am meisten fürchte ich, was in mir bohrt. (alexander kluge: die lücke, die der teufel lässt. im umfeld des neuen jahrhunderts, frankfurt am main 2003, s. 370.)
– worauf vertrauen sie als mensch? – auf die zweite chance. – gibt es angriffe in der natur, menschliches versagen, komplotte der zivilisation, gegen welche die arbeitskraft und zusammenarbeit völlig und endgültig hilflos bleiben? (…) – die natur lässt immer eine lücke. (ebd., s. 420.)
arbeit ist aufmerksamkeit, zustandsveränderung. was ist liebe denn anderes? (ebd., s. 442.)
liebe ist der begriff davon, dass man das, was man vom andern will, ihm gerade dadurch selbst gibt. (ebd., s. 489.)
interessantes thema, sprachkritik – kürzlich in einem seminar angesprochen, und schon hatte ich ein erfolgserlebnis, als ich den namen victor klemperer fallen ließ. –
wie das gesicht plötzlich warm wird, wie die mundwinkel zucken, wenn man bemerkt, dass man einen treffer gelandet hat, dass man tatsächlich etwas zum thema weiß…(ich musste mich fast bemühen, nicht dümmlich vor mich hinzugrinsen). dabei fragte ich mich im nachhinein, wie gerechtfertigt es eigentlich sein kann, sich über ein eigentlich unbedeutetendes detail zu freuen? ein name, nichts weiter…kein langer, defintionsbeladener tiefgründiger beitrag, der den dozenten aufspringen und jubeln lässt, sodass er am liebsten gleich den rest der zeit mit einem dialog vis á vis verbringen würde …
wieso fallen einem die augenscheinlich tiefgründigen sachen immer dann ein,wenns keinen interessiert oder nicht zum thema passt? manchmal könnte ich der meinung sein, das denkzentrum arbeitet gegen mich … nun ja.