(…) den begriff sinnlichkeit des denkens mag ich besonders. denken macht doch spaß. alles, was ernst ist, hat nämlich komische ecken und umgekehrt: das komische ist oft verdammt ernst. (…) zum beispiel wird uns von oben der kapitalismus trotz der aktuellen, grauenhaften wirtschaftskrise immer noch als die [sic!] beste aller gesellschaftssysteme angepriesen – und jeder unten könnte sehen, dass es falsch ist, und tut trotzdem nichts dagegen. früher ist man wegen viel geringerer anlässe auf die straße gegangen [ach tatsächlich, in ostdeutschland, in deutschland?], jetzt tut sich gar nichts [tat sich 1929 fortfolgende etwas, ja sicher: hitler, aber das hat sie wohl ja weniger im sinn, würde aber vermutlich mehr zur deutschen volksseele, um es einmal so zu nennen, passen; der faschismus droht nicht gleich, geschichte wiederholt sich nicht, aber so einen berlusconi tedesco kann ich mir schon vorstellen] – wahrscheinlich weil man die leute systematisch vereinzelt und verblödet hat. alle sind beherrscht von angst, dummheit und kleinmut – ich auch. (…) (katharina thalbach im gespräch mit irene bazinger, in: wir im osten hatten mehr sex und mehr zu lachen, in: faz vom 21.11.08, s. 42.)
du sagend, werde ich erst ich (martin buber), höre ich gerade im radio. wer wächst, bereichert auch alle andern, immer wenn ich andere unterdrücke, verarme ich auch selbst, sage die moderne systemtheorie. in der tat …