eine zeitung bemerkte zu den gestiegenen gästezahlen im freistaat: urlaub in sachsen finden viele „sächsy“. wenn man dergleichen liest, möchte man am liebsten mit dem kopf auf den rechner fallen. so kann freilich auch ein witz beginnen: ein redakteur hatte eine idee …
(…) indonesiens beispiel zeigt, dass der „krieg gegen den terror“ dann am meisten erfolg verspricht, wenn er mit den mitteln der demokratie und mit unterstützung des volkes gefochten wird. indem der staat entschlossen und fair sein gewaltmonopol ausübt. (…) das muslimische indonesien ist erst seit zehn jahren eine demokratie, die drittgrößte der welt mit 240 millionen einwohnern. (…) es gab viele stimmen, die meinten, indonesien lasse sich nur mit harter hand regieren. seither haben die indonesier zwei parlamente gewählt, und das fast ohne polemik in freien und fairen wahlen. die verlierer akzeptierten ihre niederlage, die sieger gaben sich in ihrem triumph zurückhaltend. (…) (oliver meiler: das indonesische modell. die junge demokratie hat ihr terror-problem vorbildlich gelöst und der welt ein beispiel gegeben, in: sz vom 10.11.2008, s. 4).
es heißt immer, die türkei müsse in die europäische union aufgenommen werden, um das experiment demokratie plus islam weiter zu befördern und zu befeuern. aber wenn man sich etwa die malediven oder indonesien anschaut, so scheint es mehrere anläufe zu einer demokratie in einer größtenteil muslimisch geprägten gesellschaft zu geben, die allesamt keinen so labilen eindruck erwecken. aber hört man davon? wird indonesien als beispiel herangezogen? statt dessen formuliert der kulturchef des spiegels unwidersprochen, muslime (also prinzipiell alle 1,3 milliarden anhänger) schnallten sich sprengstoffgürtel um den leib und gängen in christliche kirchen …
abends begann ich uwe tellkamps „turm“ zu lesen – und las mich fest, bis mir die augen zufielen. ein verhunzter tag steht mir demnach bevor.