ein bonobo fand in seinem gehege einen verletzten star, er nahm den vogel vorsichtig in die hand, stieg auf einen felsen im gehege, spannte ihm die flügel und warf ihn sanft in die luft – der vogel flog davon (aus einer zeitung). – auf meinen schreibtischen (!) sammeln sich stapel von zeitungen und büchern, die ich lesen will, muss, sollte. ich hetze und hechele immer nur hinterher. was mir gelingt, wenn ich ein paar stunden zeit habe, ist die masse an aufgaben auf ein erträgliches maß zu verkleinern. den tag möchte ich erleben, an dem ich nicht weiß, was ich machen soll – weil es keine aufgabe gibt. – beim abarbeiten des zeitungsstapel eben jene notiz über den fürsorglichen affen. manche dinge rühren einen beinahe zu tränen, so eine zeitungsnotiz, eine alltägliche beobachtung, ein flüchtig gesagtes wort. — was würden sie an einem tag tun, an dem sie plötzlich frei hätten? – ich habe immer „frei“, deshalb habe ich nie „frei“. (was heißt „frei haben“?) wenn ich zeit habe, ziehe ich aus einem der zahlreichen stapel kaumbegonnenes/unerledigtes ein blatt papier – und habe wieder zu tun. (was heißt „zu tun haben“?) – ich habe gar keine zeit …, ich bin so beschäftigt … – womit eigentlich, wenn man fragen darf? – darf man aber nicht, wäre ja noch schöner, meine selbstentwürfe zu kritisieren. — und immer so weiter, immer so weiter, so weiter, weiter …

Dieser Beitrag wurde unter poetik, staunen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert