ein pärchen am treppenfuß in der bibliotheca albertina, er hatte seine händ an ihre taille gelegt und wiegte sie sachte hin und her; ein anderes, viel älteres pärchen an den glascontainern in der mozartstraße: nachdem sie alles eingeworfen hatten, gingen sie langsam weiter, nach einer weile nahmen sie sich bei den händen.

ich überflog heiner müllers hamletmaschine, auch so ein text, den man in einer viertelstunde bewältigt zu haben meint, mit dem man sich aber auch vier jahre beschäftigen kann, ohne ein ende abzusehen. jedenfalls fand ich dort jenes müllerzitat wieder, dass mir vor kurzem schon einmal begegnete, dass sich aber nicht verorten ließ – weil’s wohl jeder eingeweihte kennt, nur ich depp eben nicht.

(…) ich stand an der küste und redete mit der brandung blabla, im rücken die ruinen von europa. (…) ich legte mich auf den boden und hörte die welt ihre runden drehn im gleichschritt der verwesung.

in der letzten szene ophelia:

ich nehme die welt zurück, die ich geboren habe. ich ersticke die welt, die ich geboren habe, zwischen meinen schenkeln. ich begrabe sie in meiner scham. (…) wenn sie mit dem fleischermesser durch eure schlafzimmer geht, werdet ihr die wahrheit wissen.

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