anlässlich der kommunalwahl in sachsen wird bürger w. j., 57, aus annaberg zu den stadtrats-wahlen befragt: „schön wäre es auch, wenn es künftig etwas mehr einigkeit und weniger zank gäbe.“ – die romantische sehnsucht der deutschen nach harmonie, der angenommene „volks-wille“, der nur zum ausdruck gebracht werden muss gegenüber den interessen von partei-, wirtschafts- und sonstigen eliten. („partei-bonzen abstrafen!“, „millionäre zur kasse!“) das ist eben der trugschluss, dass es einen solchen „volks-willen“ tatsächlich gäbe und ferner, dass sich „zank“ vermeiden ließe, dabei gehört streit wesent-lich zum demokratischen aushandlungsprozess, zum finden eines kompromisses, mit dem alle leben können, schmerzhaft zwar, nicht glücklich, aber sie können damit leben. – – – ach, ich doziere schon wieder. ex cathedra. ich kann es nicht lassen, aber welche berechtigung habe ich dazu, jemanden zu belehren, der sein leben halbwegs meistern kann? ich, der ewige lehrling.

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