als r. in der vorlesung von der verwüstung magdeburgs durch tilly und dessen angriff auf kursachsen sprach, der ein zusammengehen johann georgs mit gustav adolf zur folge hatte, von der sächsischen eroberung böhmens nach der schlacht bei breitenfeld – schien mir die angelegenheit des westfälischen friedens wieder einmal durchaus verlockend. aber es gibt kein richtiges leben im falschen, heißt es, was für mich bedeutet: kann ich es mir erlauben, was meine zeit und meine zuversicht anbetrifft, sekundäre oder wenigstens sekundär erscheinende themen zu bearbeiten, zu denen ich mich im wochenrhythmus überreden muss, an die ich mein herz nur mit abenteuerlichen konstruktionen heften kann – wenn zugleich der acker andernorts bereit liegt? sicher: das gras auf der anderen seite des zaunes ist immer das bessere, süssere, grünere. aber hier, auf der erzgebirgischen seite des lebens und der vergangenheit, scheint mir, funkelt jede trübe akte, jeder unscheinbare foliant ist für mich ein schieres schatzkästlein, hier will ich mich eingraben, jeden stein so lange umwenden, bis ich ihn von allen seiten und aus dem innersten kenne. – weder weiß ich, wie ich kursachsen beim westfälischen frieden methodisch herr werden soll, ich habe keinerlei ahnung und vorstellung, keine idee, wie ich dem thema neues, weiterführendes abgewinnen kann; noch weiß ich, ob ich das thema so aufbereiten kann, dass zuletzt und zuerst ich selbst damit zufrieden bin. s. k. stimmte vor zwei jahren r.s auffassung zu, mit diesem bislang unbearbeiteten thema könne man auf sich aufmerksam machen – sofern man es gut macht. genau das ist der zweite gravierende punkt. zwar wäre auch ein schulgeschichte des erzgebirges kein völliges novum und anbetrachts der zahlreichen bildungsgeschichtlichen studien in leipzig alles andere als profilschärfend, was ein alleinstellungsmerkmal anbetrifft. aber wenn man diese studie weniger als klassische geistesgeschichte betiebe, sondern mehr in sozial-, alltags- und mentalitätsgeschichtlicher hinsicht, in richtung historischer anthropologie und bezogen auf den charakter eines grenz- und transferraums (joachimsthal, platten, kaden, schlackenwerth … müssen in jedem fall in eine untersuchung einbezogen werden), scheinen mir doch eigene akzente möglich. beim westfälischen frieden sehe ich keine synergie-effekte, bei der schulgeschichte des erzgebirges dagegen vielfältige möglichkeiten der verknüpfung, etwa, um nur ein kleines beispiel zu nennen, das mir in der vergangenen woche in den sinn kam, als ich über das erinnerungs-poem nachdachte, eine kleine, aber aparte ausstellung zum hundertsten jubiläum der schule in j. – 2014 wäre ein angemessener zeitraum.
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