ich laufe am späten nachmittag durch die sonne und denke: was will ich denn mehr als an meinem schreibtisch sitzen und schreiben? so kann ich mein leben verbringen. könnte. wenn ich die furcht vor der eigenen courage überwände.
abends bei s. unterhaltungen über sozial-kulturelle muster, denen man sich anpasst, die man internalisiert. ich solle mich doch einer soziologischen forschergruppe anschließen, dort könne sie sich mich gut vorstellen (…). allein: das interesse an soziologischen themen, methoden und fragestellungen, sichtweisen ist vorhanden. das hätte ich eher erkennen müssen – freilich hätte ich dazu genau wissen müssen, womit sich die soziologie beschäftigt, die broschüren, die es seinerzeit an angehenden abiturienten gab, waren unter diesem aspekt betrachtet eher irreführend. ich erinnere mich an einen holzschnitt, den ich in dieser zeit anfertigte und in hinsicht auf die ambivalenz sozialer bindungen deutete und gedeutet wissen wollte: sie fesseln wie ein spinnennetz, sie tragen und sichern wie ein trampolinnetz. der heraklitische aphorismus: die eigene art ist der dämon des menschen geht in die gleiche richtung.