st. annen, bergaltar

das sein spinnt das bewusst-sein / aus den mannsarmstarken und / altweiberhaardünnen silberadern im gebirg. / ohne silber keine siedlung / hier an meißens sibirischem rand / allenfalls ein paar holzknechte, köhler, kuhhirten, / die sich ins rauhe verirrten, / gelichter, das den schatten / dunkler buchenmischwälder sucht, / träumer, räuber, roma, … dichter. // das silber klöppelt ein bewusst-sein / aus den gedanken der hauer vor ort, / ein meter vortrieb im jahr mit schlägel und eisen, / nach zwölf jahrn ein wrack, / das im fels gestrandet ist: / glück auf zur letzten schicht. // das silber drechselt nach feierahmd / den knappen ihr bewusst-sein in den kopf: / ich bin bergmann – wer ist mehr, / ich bin bergmann, wer ist – mehr? / wir gruben-knappen brauchen keine ritter. / wer sich durch den fels / zu schlägeln weiß, kann sich / selbst durchs leben schlagen. amen. / sankt wolfgang wandelt alle tage / unter uns ganz ohne heilgen-schein / als steiger mit habit am leib und leder am gesäß. / glück auf.

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