guanahaní. trotz alten und neuen stils: zwölfter oktober bleibt zwölfter oktober.

es geht doch nicht um freiheit als absolutum, es geht um die grenzen des spielraums. ich habe noch eine ahnung von diesem staat, dieser diktatur des proletariats, dieser ddr: die spielräume sind größer geworden. man könnte höchstens sagen: die freiheit ist eine farce, immer, ein mythos. ein trugbild und ein versprechen, von der großen sinnstiftungs- und erzähl-maschine großhirnrinde, eine vertrauens-hypothek auf das unentdeckte land, die sich nie einlösen lassen wird. und die wende-revolution – ein mythos? was denn sonst? eine reduzierung und ver-dichtung von wirklichkeit, um sie be-greifen und einordnen, um von ihr (bezogen auf uns, immer nur: uns) erzählen zu können. menschheitsbeglücker, die von freiheit und revolution reden, sollte man – reden lassen und sich nicht weiter um sie kümmern. freiheit und revolution, wenn ich das schon höre. so. auf diese weise. es fehlt nur noch die frage: was ist denn dein freiheits-begriff (revolutions-begriff)? – ich bleibe lieber bei hand-festen dingen, die sich be-greifen lassen: pflasterstein, pflaumenbaum. tisch. teppich. – man muss sehen, was man lindern, wo man dem rad in die speichen fallen kann. mehr erreicht man nicht. die gitterstäbe bleiben, ihr ab-stand voneinander macht den unter-schied.

Dieser Beitrag wurde unter ddr, demokratie, erinnerung, leipzig, welt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert