die stadt, die auf dem berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. steil aus dem tal steigt sie, strebt sie, stiehlt sie sich – und wenn die ballerina, die auf der kirchturmspitze balanciert, ihre arme reckt, reicht sie mit den fingerspitzen fast an den rock=saum der vorüberfliegenden jahresendfigur, die spitze ohren hat unter den locken, aber sie längst nicht mehr spitzt. wer, wenn wir hilfe schrieen, hörte uns schon … wir kreisen um gott, den uralten turm und wissen noch nicht genau, was wir sind oder zu sein vermögen: falken, stürme, großer gesänge; kleinwagner steht im stau und singt mit den übrigen, vielleicht einen lobgesang, vielleicht ein klagelied, jedenfalls über den fortschritt – und unten im innenhof schlurft walter kempowski in holzpantinen durch den schnee und notiert sich das wütende gemurmel der hunde aus dem souterrain.

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