das ereignis von 2001 spielt kaum mehr eine rolle. dem zeitgenossen überwiegen die kontinuitäten.
ein aufrichtiges menschentum entwickeln, das ist ein lebensziel. tu das deine nur getreu, ohne daran zu denken, was übles passieren könnte. hilfe kommt im unerwarteten augenblick, wie w. beim bücherschleppen. fortwährend ereignen sich dinge, wer sich die offenheit bewahrt, der vermag auch eine perspektive des nutzens zu entwickeln. wieder so eine binsenweisheit.
ich bin immer bemüht, autobiografische aufzeichnungen anzufertigen wie es sie etwa martin walser getan hat, ich komme aus der aufzeichnungstradition thomas manns, hin und wieder ist auch das vorbild ernst jünger präsent; lange zeit habe ich ein tagebuch geschrieben wie es ein heranwachsender jüngling schreibt, schriebe und noch immer klingen mir die worte eines burschenhaften, lebensfesten mitschülers im ohr, der mir das tagebuchschreiben auf jahre verdarb: tagebücher sind was für mädchen. soziale kontrolle, soziale normen – wie froh bin ich über jeden fortschritt meiner emanzipation, wie weit der weg. auch hier: verricht das deine nur getreu, das deine. je mehr ich mich umsehe, desto mehr bemerke ich, wieviel ich versäumt habe an wissen und möglichkeiten, wieviel zeit ich vergeudet habe. – einen eigenen tagebuchstil entwickeln, der ekklektizismus als stilprinzip. das wäre der einzige weg für mich. stimmencollagen.