im foyer der bibliothek ein pärchen dicht beieinander; sie schmiegt ihr gesicht an seines und berührt es immer wieder behutsam. – man ist zur teilnehmenden beobachtung gezwungen; man möchte sich aber zugleich am liebsten auf eine treppenstufe setzen und weinen, heulen, laut wehklagen, sich die haare raufen, wie orientalische klageweiber, die im trauerfall engagiert wurden, denn wozu macht man das alles, wenn niemand dicht neben einem steht und einen immer wieder behutsam berührt. – aber man geht vorüber, ein flüchtiger blick allenfalls, ein schulterzucken, ein kurzes kopfschütteln, ein seufzen. man fasst sich selbst als teil des feldes auf und denkt sich nur: das alles gibt es also.

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