der blick aus dem neuen innenhof der universität leipzig – dem so genannten leibniz-forum – hinauf zum buchturm (hans mayer sprach bekanntlich vom “turm zu babel”) – dem so genannten „weisheitszahn“ (1) – erinnert mich dieser tage immerzu an das haus des mexikanischen architekten luis barragán: http://www.schaetze-der-welt.de/galerie.php?id=318&pic=5 (letzter zugriff: 25.04.09). – man beachte den mond, der aus dem himmel lugt.

die „pechblende“ ist ein romantisches projekt, insofern jedenfalls, als sie keine vollständigkeit erreichen möchte, weil sie sich deren notwendigem, nachgerade zwangsläufigen scheitern bewusst ist. die literarische form des tagebuchs ist nicht unbedingt als ein tage-buch zu begreifen, das sich durch regelmäßige, bestenfalls tägliche niederschrift persönlicher befindlichkeit auszeichnet. vielmehr handelt es sich um eine form, mit deren hilfe sich das formlose fragmentarische fassen lässt. dabei ist das chronikalisch-annalistische organisationsprinzip lediglich eine hülle, die zwar bei den unregelmäßig fortgesetzten einträgen und ihrer überarbeitung (oder besser: kommentierung, um die authentizität möglichst zu erhalten) – im sinne einer „poetik der fassungen“ (ernst jünger) – berücksichtigt werden, die aber gleichzeitig den inhalt nicht derart überdeterminieren sollte, damit die aufzeichnungen keineswegs allein summarisch-bilanzierend, weder narzistisch, noch selbstgeißelnd ausfallen.

(1) wer will ihn der roten universität denn ziehen, die karle marx fröhliche urständ feiern lässt – wer wagt es, rittersmann oder knappe …

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