auf dem weg vom haus des buches, wo ich w. besucht hatte, um mit ihr essen zu gehen und nachher mit ihr über iteratur und das schreiben sprach („wie machst du das eigentlich, wenn du schreibst?“ – kleiner exkurs über die privat-poetik, allerdings sehr klein; freilich: es verschafft mir immer mehr leise innere genugtuung, mit ihr über diese wirklich ernsten dinge zu sprechen); auf diesem weg also fuhr ich an einer jungen frau vorbei, die nicht weiter auffällig war, bis sie einen jungen mann sah, der sie wohl bereits erwartete und zu dem sie hin unterwegs war, ein tiefes strahlen ergriff beide, eine freude, die so umfassend, aufrichtig und unbekümmert war, dass man daran teilhaben konnte, ja musste. das quäntlein glück, das man spürt, wenn man die begegnung eines verliebten paares beobachtet. der mehrwert der liebe.

ich sprach mit w. angelegtentlich meiner jüngsten bernhard-lektüre über meinen wunsch, dereinst einmal einen vierseitenhof irgendwo in der flachen, allenfalls leicht hügeligen sächsischen provinz zu erwerben (und in den innenhof einen kreuzgang fügen …). t. fand das sehr irritierend und konnte nur fragen: „seid ihr schwanger?“

abends fuhr ich nach recherchen in der albertina zu s. las mit kratzen im hals mario und der zauberer und lag dann lange neben ihr. sie erzählte, ich erzählte. wir drehten unsere häupter einander zu, lehnten unsere stirnen aneinander und küssten uns. so ein flüchtiger moment, den man kaum beobachten kann: wie wird diese letzte distanz überwunden, woher kommt der mut und der entschluss dazu?

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