mir träumte, m. h. saß im wohnzimmer meiner großeltern und sprach via skype mit einem volkskundler, der davon berichtete, wie er auf sein forschungsfeld gekommen sei – es hatte zu tun mit schmetterlingen und tod. auf diesen zusammenhang wurde er aufmerksam durch deutsche spielkarten, die nach japan gelangt waren. (das skypegespräch, das ich aus dem off beobachtete, verwandelte sich allmählich in eine art fernsehdokumentation; den umschlag bemerkte ich nicht, vielmehr stellte ich plötzlich fest, dass die szene ebenso eine andere geworden war wie meine beobachtungssituation.) in einem großen, fabrikähnlichen raum, der auf den ersten blick nur schwer zu überschauen ist, bedienen die mitarbeiter des professors eine merkwürdige maschine, die anscheinend einen mechanischen zettelkasten darstellt. an einer stelle liegen stapelweise karteikarten, an einer anderen stelle steht eine schreibmaschine auf einem kleinen tisch, der eher wie eine werkbank aussieht. zuweilen kommt der professor und tippt seine gedanken, funde und exzerpte. dann ist es wohl an seinen assistenten und der maschine, die verknüpfungen herzustellen. so kommt man offenbar von spielkarten, die nach japan exportiert werden, auf schmetterlinge und deren rolle als todesboten im europäischen volksglauben. das institut gehöre zur universität bamberg, heißt es – und ich ärgere mich, dass ich vor kurzem nicht die gelegenheit nutzte und mir die zettelkasten-maschine ansah, als ich in der stadt war. ich versuche mich an das gebäude zu erinnern, das – wie ein foto zeigt – in einer neogotischen backsteinvilla gegenüber vom domberg am anderen ufer der regnitz untergebracht ist, aber mir will nichts einfallen. später erklärt mir jemand auf einem unscharfen schnappschuss vom domberg, wo die villa liegt. obwohl ich sie auf dem foto verschwommen zu erkennen meine, bleibe ich skeptisch: dort soll die geheimnisvolle gedanken-verknüpfungs-apparatur des volkskunde-professors untergebracht sein, die ich eben noch im fernsehgerät meiner großeltern sah? – – kuchentellergroße windbeutel sah ich in den schaufenstern zweier bäckereien, die an den beiden seiten einer straße oder eines promenadenhaften durchgangs einander gegenüber lagen. viel glas und heller sandstein überall, sehr neu alles, nirgendwo vergangenheit, die sich als patina auf die fensterscheiben und das sandsteinmauerwerk hätte absetzen können. die windbeutel waren mit schokoladenstreifen überzogen. aus ihnen schien die schlagsahne regelrecht zu quellen, weiß und luftig und sicherlich ungeheuer mild und süß. in den beiden backwarenläden standen viele menschen in langen schlangen. obwohl ich großen appetit auf einen dieser windbeutel hatte, betrat ich keines der ladengeschäfte, sondern ging wie ein beutelschneider schnurstracks weiter, wohin auch immer. ich schien dringend ankommen zu müssen, wo auch immer, und das warten in der schlange würde mich über gebühr aufhalten.
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