es gibt situationen, von denen weiß man: hier handelst du nicht glücklich. aber man macht weiter. the show must go on. gib dir keine blöße, gib dir bloß keine blöße. bald ist man fertig, tritt von der bühne und überlegt sich alles noch einmal, woraufhin man sich am liebsten in eine tüte stecken und unauffällig davontragen möchte. die methode des rumpelstilzchens scheint mir zu aggressiv für mich.
es finden sich freilich auch immer stimmen, die loben. das problem ist nur, dass man ein lob nicht recht annehmen kann, das einem ungerechtfertigt erscheint. das leben wird verzwickter, ein einfaches „prima!“ der lehrerin unterm wortgruppendiktat genügt nicht mehr. was soll man glauben, sich selbst, den andern? – „sie schreiben zu feuilletonistisch!“ – „ich kann ihnen nicht recht folgen, sie schreiben sehr widerborstig …“ (kann man noch als kompliment auffassen) – „verf. vermag trotz reicher kenntnisse keine stringente argumentation aufzubauen.“ (sage ich ja: eklektik; john dos passos ist insofern und auch tatsächlich einer meiner großen helden, aber das stand in diesem zusammenhang nicht zur debatte.) – „teilweise sehr kluge, schöpferische ideen, aber was wollen sie eigentlich ausdrücken? lesen sie, lesen sie und werden sie sich darüber klar, was sie sagen wollen.“
eine lösung für das problem: panzer im seelengärtlein wäre die einrichtung einer panzerstraße, hüben und drüben ließe sich dennoch ein üppiger garten gestalten – aber welcher (geister-) panzerfahrer hielte sich an den vorgegebenen pfad?
bei rumpelstilzchen bin ich immer gezwungen an nicolas sarkozy zu denken. szenen einer (präsidenten-) ehe: nicolas im schlafrock, blau, satin, stampft mit dem fuß auf und läuft rot an, solange bis carla zur klampfe greift und ein liedchen trällert, vielleicht mit rauchiger stimme die „ballade von der hannah kasch“.
mittlerweile erfreue ich mich an meiner zuweilen überbordenden, zuweilen abseitigen phantasie – am ende nur ein trick der evolution, das leben erträglich zu machen, ob man sich als qualle durchs meer treiben lässt, als meerkatze durchs geäst hangelt oder als gedachter und tatsächlicher literat durchs menschengewimmel windet.