manchmal laufe ich durch die stadt und denke plötzlich: ernst jünger! nicht dass ich ihn sähe oder zu erkennen glaubte, ich denke ganz einfach: ernst jünger!, straffe mein rückgrat und versuche aufrechter zu gehen, ich atme tiefer und habe für minuten vertrauen zu mir. was kostet die welt! ich mache ein entschlossenes gesicht, mir fällt meine übersetzung des orgelemblems vom gewandhaus ein – res severa verum gaudium – und ein gefühl der unantastbarkeit durchströmt mich. ich erinnere mich daran, wie e.j. tags durch berlin strich und bücher kaufte (kirchenväter und okkultisten der frühen neuzeit), um dann nachts als autor an seinen werken zu arbeiten. – spätestens wenn ich am andern morgen den wecker stundenlang klingeln lasse, ist alles vorüber.

Dieser Beitrag wurde unter poetik, staunen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert