ich hörte im halbschlaf eine dumpfe erschütterung, die wohl vom schnee herrührte, der vom dach rutschte, aber ich vermutete dennoch einbrecher und erwartete entweder einen schlag mit einem dumpfen gegenstand auf den kopf oder das geräusch einer abgefeuerter pistole mit schalldämpfer. – später träumte ich, ich stünde am waldrand und sähe zu den wipfeln, dort tauchte plötzlich ein monolith auf, wie man ihn aus kubricks 2001 kennt. unbekannte schriftzeichen leuchteten glühend-rot darauf. er verharrte einen augenblick und verschwand dann sehr schnell im nachthimmel.
die ereignisse um das verschwinden der ddr macht eines offenkundig: man muss an die quellen, immer an die quellen; in der literatur findet man nur denkmuster – paradigma. und mit den denkmustern, die im schwange sind, bin ich nicht zufrieden.
die kunsthistorikerin m. ist davon überzeugt, dass cicero zu lesen bessere menschen macht – die illusion des humanistischen gymnasiums aus dem 19. jahrhundert. sie zerstob in den schützengräben vor verdun. – – was nützt dem zoon politikon ciceros schrift über die pflichten, wenn die pflicht lautet: maul halten und befehle ausführen? üb immer treu und redlichkeit … – den mut zur absoluten isolation, die civil disobedience kann man bei cicero lernen, man kann sie auch bei thoreau finden – oder beim streiken in der lehre.